Diskussion - Zwangsarchivierung Caches in Bahntunnel in RLP

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Shadows
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Diskussion - Zwangsarchivierung Caches in Bahntunnel in RLP

Beitrag von Shadows » 17.04.2012, 13:23

Hi,
der Geocache - Highway to Hell (wo auch die Ghosttrain LB liegt...) wurde von Geocaching.com zwangsarchiviert auf Druck der zuständigen Behörden (SGD Süd und SGD Nord) von RLP....

Die Behörde von RLP hat alles großflächig archivieren lassen ohne Rücksicht auf Verluste.
Ob sich die Geocacher daran gehalten haben oder nicht...
Im Fall des Geocaches in dem Tunnel wurde alles richtig gemacht und der Cache in dem Tunnel wurde in der Winterzeit gesperrt.

Wie sieht das die "Letterbox - Gemeinde"?
Alles so belassen wie es ist (da wir eine Minderheit darstellen im Gegensatz zur Geocaching Communitiy)?
Auf die Behörde zugehen?
Stillschweigen?
Abwarten?

Mit der Bitte um eine Diskussion.


Gruß Shadows

Folgender Text wurde am 11.04.2012 in einer note verfaßt:

_______________________________________________________________
Hallo,
die Struktur- und Genehmigungsdirektion SGD-Süd Rheinland-Pfalz stellt in Abstimmung mit der SGD-Nord sowie dem Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (LUWG) und weiteren Säugetier-Spezialisten fest, dass eine ganzjährige Ausübung von Geocaching in Stollen, Höhlen, Bunkern, Erdkellern und ähnlichen Orten nicht im Einklang mit den einschlägigen Bestimmungen des besonderen Artenschutzes nach § 44 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) steht.

Wir wurden daher gebeten, alle uns in Rheinland-Pfalz bekannten Caches in Stollen, Höhlen, Bunkern, Erdkellern und ähnlichen örtlichen Gegebenheiten dauerhaft zu archivieren und in solchen Bereichen keine weiteren Caches mehr zuzulassen. Öffentliche Höhlen und Stollen können ausgenommen werden, sofern sie als solche offiziell erkennbar sind.

Die Begründung der Behörde lautet folgendermaßen:

Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass
• ein Teil der Cacher nicht Willens ist, sich an die entsprechenden gesetzlichen Regeln wie Fledermausschutzzeit nach § 39 BNatSchG zu halten (Legen und Suchen von Caches in der Fledermausschutzzeit, Fotografieren von Tieren, selbstständiges Suchen nach Fledermäusen, usw.)
• außer Fledermäusen noch weitere streng oder besonders geschützte Arten wie Wildkatze oder Garten- oder Siebenschläfer ganzjährig entsprechende Bereiche nutzen und durch Beeinträchtigungen gefährdet sind
• die genannten Bereiche von Fledermäusen z.T. auch außerhalb der Fledermausschutzzeit vom 1. Oktober bis 1. April als Balzquartier oder Tageseinstand im Eingangsbereich genutzt werden
• der Nutzungszeitraum durch die Fledermäuse sich je nach Witterungsverlauf auch ausweiten kann
• es sich bei der kleinsten Störungen der Fledermäuse im Winterschlaf um ein für die Tiere extrem kritisches Ereignis handelt, welches zum Tod von Einzeltieren bis hin zur Gefährdung der im Artenschutzrecht u.a. zu beachtenden lokalen Population führen kann
• in aller Regel von den Eigentümern der Stollen, entgegen der Festlegung in den Geocaching-Richtlinien, keine Genehmigungen zum Betreten der Örtlichkeiten vorliegen

Groundspeak respektiert den Wunsch der zuständigen Behörde auch im Sinne eines naturverträglichen Geocachings.

Daher bitte ich dich deinen Cache innerhalb einer Woche selbständig zu archivieren und die Finaldose zu entfernen.

Viele Grüße
Sissi Voss
Groundspeak Volunteer Reviewer
_________________________________________________________________

quarktasche

diskussiOn - zWangsarchivierunG caches in bahntunnel in rl P

Beitrag von quarktasche » 20.04.2012, 20:51

hallo shadows,
siehe auch meinen beitrag in der rubrik "smalltalk" :cry:

mit diesem beitrag möchte ich allerdings keinen "Schlußstein" :wink: unter das Thema setzen und bin gespannt auf weitere Meinungen.

Liebe Grüsse,
Quarktasche

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GiveMeFive
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Re: Diskussion - Zwangsarchivierung Caches in Bahntunnel in

Beitrag von GiveMeFive » 01.05.2012, 17:36

Hallo,

mit einer ähnlich gelagerten Diskussion mußte sich vor ca. 20 Jahren die Sportkletter-Gemeinde in Deutschland auseinander setzen. Die Problematik damals (und nach wie vor heute): Stärkeres Augenmerk auf den Schutz von Flora und Fauna. Die boomende Sportart gefährdete, durch unkontrollierte Zustiege zu den Felsen, einerseits Boden und Bewuchs, andererseits die immer häufiger in den Felsen brütenden Wander-und Turmfalken.

So manche Behörden und Landesregierungen machten es sich recht einfach und sprachen ein (teilweise generelles) Kletterverbot aus. So ist in vielen interessanten Klettergebieten (z.B. in NRW) das Klettern dort nicht mehr möglich.

In der Pfalz hat diese Entwicklung allerdings einen ganz anderen Weg genommen. Hier haben sich die Interessensverbände an einen Tisch gesetzt und nach einer einvernehmlichen Lösung gesucht und diese auch gefunden!

Dem Engagement der Pfälzer Kletterer und den Pfälzer Sektionen des Deutschen Alpenvereins ist es zu verdanken, dass ein geregelter Kletterbetrieb in der Pfalz bis heute möglich ist. Wie war dies möglich? Während der Brutzeit der Falken wurde das Klettern örtlich und zeitlich eingeschränkt oder sogar ganzjährig verboten. (Eine aktuelle Liste der betroffenen Sperrungen ist aus der Presse und aus dem Internet einzusehen.) Desweiteren haben viele Helfer aus den Klettervereinen die Zustiege zu den Felsen vereinheitlicht und saniert.

Vielleicht ist ein ähnlicher Umgang mit der sich anbahnenden Problematik anstrebenswert? Letterboxer (und bestimmt auch die Geocacher) schätzen nicht nur die Natur, sondern sie schützen sie auch, indem sie z.B. ihre Kinder nicht nur Boxen ausgraben lassen, sondern sie auch auf die Ökologie und Umweltschutz aufmerksam machen.

Was mich beschäftigt: Neueröffnungen von Bikerparks, noch mehr Kilometer, noch steiler und immer enger; laute, tonnenschwere Maschinen zerfurchen den Wald - einerseits. Wanderer, Kletterer und Boxensucher stören die Ruhe von Fledermäusen und Greifvögeln - andererseits. Für mich ein Widerspruch.

Mathias von den GiveMeFive

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